Im Jahr 1977, fünf Jahre nach der Reaktivierung, der Aktivitas, hatte Tegetthoff bereits wieder 10 aktive Burschen und 10 Füchse. In dieser erfreulichen Situation beschloss die Aktivitas, unter der Führung des Seniors Goisara, die Gestaltung der Verbindungsnachrichten selbst in die Hand zu nehmen. Für den ersten Leitartikel über 'Tegetthoff und die Österreichische Landsmannschaft' konnte niemand geringerer als der letzte lebende Gründer, Univ.Prof. Dr. Willibald Plöchl v. Ulfilas gewonnen werden. Das Logo des 'Beiboot' wurde von Raffael eigens neu gestaltet. Es blieb aber bei einer einmaligen Verwendung, da der Name 'Beiboot' auf ausdrücklichen Wunsch von Dr.cer. Brutus nicht von anderen Bundesbrüdern als ihm selbst verwendet werden sollte. Daraufhin wurde am CC vom 30.11.1977 die Gründung eines neuen verbindungsinternen Mitteilungsblattes mit dem Namen 'Tegetthoffs Bordjournal' beschlossen und dies in der Geschäftsordnung verankert. Die Redaktion wurde auf jeweils ein Jahr gewählt und sollte laut GO aus drei geburschten Mitgliedern bestehen, von denen mindestens einer ein aktiver Bursch und einer Alter Herr sein musste, die aus ihrer Mitte einen Chefredakteur ernennen.

Die erste Redaktion bestand aus dem Chefredakteur Goisara sowie den BbBb Nöhsel und Raffael, der auch für die graphische Gestaltung des Logos und in der Folge mehrerer Rubriken verantwortlich war. Der erste Kopf des Mitteilungsblattes zeigte neben dem händisch gestalteten Namen auf der linken Seite das Symbol der k.u.k. Kriegsmarine (Kaiserkrone mit Bändern über einem Anker) und auf der rechten Seite den Deckel mit Band über dem Zirkel Tegetthoffs. Darunter war das Wort 'Bordjournal' auf einem geschwungenen Streifen in Morsezeichen abgebildet.

Schon die erste, sechsseitige Ausgabe, die im Jänner 1978 erschien, enthielt neben anderen Beiträgen und der Programmvorschau auch einen Veranstaltungsrückblick mit dem Titel 'Aus dem TEW-Logbuch…'. Ab der zweiten Ausgabe wurde die Titelschrift mit Hilfe von Letraset als 'TEGETTHOFF’s BORD-JOURNAL' dargestellt.

Vor allem im internen Sprachgebrauch bürgerte sich aber rasch die Abkürzung 'Bo-Jo' ein. In der Rubrik 'Das lyrische Eck' wurden Gedichte von Bundesbrüdern veröffentlicht und 'Das schwarze Brett' diente zur Verlautbarung von personellen Veränderungen (z.B. Receptionen u.s.w.), Wahlergebnissen oder Gratulationen. Zu den Arbeiten der Redaktion gehörte es die Manuskripte in Reinschrift zu übertragen, was dankenswerterweise von Couleurdame Renate übernommen wurde sowie die Texte und Bilder mit Hilfe von Schere und Klebstoff zu einer Kopiervorlage zusammenzustellen. Obwohl Goisara, der den Stein für eine neue Verbindungszeitung ins Rollen brachte, mit Ablauf seiner Amtsperiode als Senior bereits bei der zweiten Ausgabe aufgab, erschienen 1978 insgesamt neun Ausgaben mit 64 Seiten.

Im zweiten Jahr übernahm Herodot die Leitung als Chefredakteur, wer sein Redaktionsteam war geht aus den Beiträgen jedoch leider nicht hervor. Der Zeitungskopf und die Überschriften der Rubriken wurden von Raffael sukzessive mit der Jugendstil-Schriftart 'Arnold Bocklin' einheitlich neu gestaltet und der Apostroph im Wort 'Tegetthoffs' sowie der Morsestreifen unter dem Titel weggelassen.

Diese Form wurde in der Folge fast fünfzehn Jahre beibehalten. Die wesentlich wichtigere Änderung war jedoch, dass Tegetthoffs Bord-Journal ab Mai 1979 als 'echte' Zeitung im Sinne des Presserechts herausgegeben wurde, um die günstigeren Posttarife für den Zeitungsversand nutzen zu können. Insgesamt erschienen 1979 zehn Ausgaben mit 93 Seiten. Das für die nächsten beiden Jahre zuständige Redaktionsteam bestehend aus Erze, Obelix und Pippin schaffte es nicht nur, wie anfangs geplant, monatlich eine Zeitung herauszubringen, sondern stellte 1980 mit einem Umfang von insgesamt 166 Seiten auch einen Allzeitrekord auf.

Diese ambitionierte Vorgabe konnte jedoch nicht lange eingehalten werden und schon in den nächsten drei Semestern von Anfang 1982 bis Mitte 1983 reduzierte das leicht veränderte Team von Pippin, Obelix und Waldi die Anzahl der Ausgaben auf einen Zweimonats-Rhythmus, der letztendlich in einer quartalsmäßigen Ausgabe und fallweisen Zusatznummern bei Bedarf mündete. Mit dem Wintersemester 1983/84 nahm Corvinus für die nächsten sieben Semester bis Ende 1986 die Geschicke der Verbindungszeitung in seine Hände. Mit ihm erhielt das Bo-Jo ein weiteres Erscheinungsmerkmal, das bis heute erhalten blieb: Das hellblaue Deckblatt.

Im Jahr 1985 wurde anlässlich des 60. Stiftungsfestes von Bb Maestro erstmals die Verbindungs-geschichte der K.Ö.M.L. Tegetthoff zusammengestellt und die Festschrift (aus den oben dargelegten postalischen Gründen) als eine Nummer des Bord-Journals herausgegeben.

Für die nächsten elf Semester von Anfang 1987 bis Mitte 1992 führten Ptolemäus und Nöm-Mix die Redaktion als Team weiter. Obwohl der Umfang der Zeitung anfangs sogar wieder leicht zugenommen hatte und viele interessante Beiträge erschienen, geriet der Veranstaltungsrückblick, der auch schon zuvor manche Lücken aufgewiesen hat, fast vollständig in Vergessenheit. Bei der Reinschrift der Beiträge kamen verschiedene Schreibmaschinen und zum Teil auch schon Computer zum Einsatz, wodurch das Schriftbild sehr uneinheitlich – man könnte auch sagen abwechslungsreich – war. Warum ab Jänner 1992 bis Anfang des Folgejahres auf das mittlerweile zum Markenzeichen gewordene blaue Deckblatt verzichtet wurde, ist mir nicht bekannt.

Mit Juli 1992 übernahm der damalige Senior Amadeus auch die Redaktion und gegen Jahresende wurde AH Kipferl als Altherrenvertreter für das Bo-Jo ernannt. Zu dieser Zeit wurde auch das Logo der Zeitung geringfügig variiert, indem Deckel und Band auf der rechten Seite der Schrift eine andere Form erhielten.


Ab Mitte 1993 war der hellblaue Umschlag wieder zurück und die Beiträge wurden von da an vorwiegend in einer einheitlichen Schriftart dargestellt, was offenbar auf die regelmäßige Verwendung eines Textverarbeitungsprogrammes zurückzuführen ist. In der zweiten Hälfte des Jahres 1994 wurde nach einem einmaligen Experiment in Frakturschrift der Zeitungskopf wieder geändert: Das neue Logo bestand aus dem Tegetthoffzirkel vor dem Hintergrund eines Ankers mit Krone auf der linken Seite, Band und Deckel auf der rechten Seite wurden weggelassen. Gleichzeitig wurde 'Tegetthoff’s Bordjournal' jetzt in Computer-Schreibschrift, mit Apostroph, aber ohne Bindestrich, geschrieben.


Amadeus blieb bis Mitte 1998 im Amt und wurde mit zwölf Semestern der bis dahin am längsten tätige Chefredakteur. In diesen sechs Jahren brachte er etwa 36 Ausgaben der Verbindungszeitung heraus. Zu dieser Zeit war die C.oe.a.St.V. Elisabethina als Untermieterin auf der Tegetthoffbude zu Gast und DDr.cer. Brutus rief gemeinsam mit der im selben Haus befindlichen K.Ö.L. Carolina das Couleurzentrum Blechturmgasse (kurz: CZB) ins Leben. Da sowohl die 'Liesln' als auch das CZB zum Postversand das Pseudonym des Bordjournals nutzen durften und deren Ausgaben in die durchlaufende Nummerierung einbezogen wurden, dürften dabei fallweise Irrtümer unterlaufen sein, weshalb die genaue Anzahl der Ausgaben der Tegetthoff nicht exakt eruierbar ist.

Ab dem Wintersemester 1998/99 wurde die Redaktion für vier Jahre bis September 2002 von Dr.cer. Carolus und Loquax übernommen und die in den 80er-Jahren bewährte (aber jetzt mittels PC gedruckte) Jugendstilschrift kam wieder zu Ehren.


Ende 2002 wurden Xanthos und Sokrates als Redakteure gewählt, die im Jahr 2003 insgesamt nur mehr zwei Nummern herausgaben. Für die Überschrift wurde zweimal die Schriftart 'Courier' verwendet.


Damals endete infolge einer Änderung der Posttarife auch der Versand als Zeitung. Danach folgten für die Jahre 2004 bis 2006 die Bundesbrüder Hagen und Loquax nach, welche das von der Grafik her unveränderte Logo in der Schriftart 'Times New Roman' weiterführten.


Der Postversand erfolgte als sogenanntes 'Info-Mail'. Nach dem unerwarteten Tod von Dr.cer. Carolus im Jahre 2004, der vermutlich im Hintergrund weiterhin an der Entstehung des Bo-Jo als treibende Kraft beteiligt war, sind bis zum Sommer 2006 nur noch sechs Nummern erschienen. Im Jahre 2007 gab es keine einzige Ausgabe.

2008, also vor nunmehr 13 Jahren, erklärte sich Dr.cer. Raffael bereit die zeitungslose Periode zu beenden und alleine die Redaktion des Bordjournals zu übernehmen. Er brachte auf diesem Gebiet viel Erfahrung mit, weil er auch an der Entstehung von 'CarolinAs-Nachrichten' (kurz: 'Caro-As') beteiligt war und zu diesem Zeitpunkt die Verbindungszeitung der K.Ö.L. Carolina schon rund 20 Jahre lang (mit)gestaltet hat. Daher layoutierte er auch Tegetthoffs Bord-Journal, mit konsequenter Verwendung der Schriftart 'Hordon' für Titel und alle Rubriken-Überschriften, optisch völlig neu. Am Zeitungskopf wanderte die Grafik mit Zirkel und Anker von der linken auf die rechte Seite des Titels.

Unter dem Titel 'Aus dem Logbuc' wird seither wieder chronologisch und vollständig von verschiedenen Bundesbrüdern über die Verbindungsveranstaltungen berichtet. und 'Das schwarze Brett' wurde als Hommage an unsere erste Verbindungszeitung in 'Kommandobrücke' umbenannt. Da die für ein Info-Mail notwendige Mindestanzahl von der Post angehoben wurde und für uns nicht mehr erreichbar war, erfolgte der Postversand seit 2008 als normaler Brief.

Die vorerst letzte organisatorische und formelle Änderung begann im Wintersemester 2012/13. Nach der Sistierung von Tegetthoffs Aktivitas im Jahr 2010 – Carolina musste ihren Aktivenbetrieb leider schon zehn Jahre früher einstellen – waren die beiden Schwesterverbindungen näher zusammengerückt und hielten die meisten Veranstaltungen gemeinsam ab. Daher schlug Raffael vor, auch die beiden von ihm gestalteten Zeitungen zusammenzulegen. Da sich aber keine Verbindung von ihrer langjährigen und liebgewonnen Informationsblatt trennen wollte, erschienen seither 'Tegetthoffs Bordjournal mit Caro-As' (in hellblau) und 'Carolinas Nachrichten mit Tegetthoffs Bordjournal' (in gelb) alternierend mit verbindungsübergreifenden Inhalten. Seit 2016 wurde nur mehr eine Zeitung pro Semester, also je eine pro Jahr herausgebracht.

In den nunmehr 43 Jahren des (bis auf ein Jahr) durchgehenden Bestehens sind insgesamt rund 200 Ausgaben des Bordjournals mit mehr als 1500 Seiten erschienen, die Dank der fachlichen Mitwirkung von Phil-x Lucullus zumindest bis zum Jahr 2015 auch in der Zeitschriftenabteilung der Österreichischen Nationalbibliothek gesammelt wurden und dort in gebundener Form aufliegen.

Im Jahr 2020 wurde der – schon vor Beginn der Coronakrise gefasste – Beschluss, zusätzlich eine gemeinsame, digitale Verbindungszeitung für Tegetthoff und Carolina herauszugeben und auf elektronischem Weg zu versenden, in die Tat umgesetzt. 'Der Blech-Bote' wurde geschaffen und ist bisher elfmal erschienen. Wie im Leitartikel dargelegt wurde, hat 'Tegetthoffs Bordjournal' damit vermutlich ausgedient. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich mich irre und wir vielleicht wieder eine junge Aktivitas bekommen, die womöglich auch dem alten Blatt neues Leben einhaucht.

DDr.cer. Raffael, TEW-Chefredakteur


P.S.: Der Einfachheit halber wurde in der Chronik bei den Namen weitgehend auf bierakademische Titel, auf Anreden wie Bb oder AH sowie auf die Angabe der Chargen bzw. Funktionen verzichtet. Sofern diese doch gelegentlich aus stilistischen Gründen eingesetzt wurden, geben sie den Stand zum Zeitpunkt der Erwähnung wieder. Ehemalige bzw. dimittierte Mitglieder wurden aus historischer Sicht ohne Hinweis auf den späteren Ausschluss angeführt. Weiters wurde im Sinne der besseren Lesbarkeit zumeist der Name des Autors anstelle persönlicher Fürwörter verwendet.
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 02.03.2021 um 23.20 Uhr